Page 18 - FlexiFolder
P. 18
Praxismittelschule Das Grazer Modell des flexiblen Lernens
Das Wichtige zuerst! Hinblick auf die 7 Habits zu betrachten und
mit den Schülerinnen und Schülern zu ana
Unerlässlich für die Arbeitsform ist gutes lysieren. So wird zum Beispiel ein Mädchen,
Zeitmanagement, daher geht es schon bald das seinen Spindschlüssel vergessen hat, sich
um „Put first things first“, wo die Schülerin aber gleich organisiert, dass es an dem Tag
nen und Schüler den Unterschied zwischen seine Dinge im Spind einer Freundin unter
wichtig und dringend erlernen und in ihrer bringen kann und das dem Lehrer mitteilt,
Planung entsprechend berücksichtigen. Zeit nicht für sein Versäumnis getadelt, sondern
fresser werden aufgedeckt und so weit wie für seinen lösungsorientierten Ansatz gelobt.
möglich beseitigt. Auch wenn es nicht immer Natürlich versuchen auch Lehrerinnen und
optimal gelingt, in der Selbstorganisation sind Lehrer als Vorbilder nach den 7 Habits zu le
die Flexi Schülerinnen und Schüler so man ben. Alles in allem macht die Arbeit mit und
chem Studierenden überlegen. an den 7 Habits das Leben für alle Beteiligten
Später im Jahr geht es dann auch um das leichter und es ist erstaunlich, wie reif bereits
gute Miteinander, das gegenseitige Zuhören, 10 bis12Jährige ihre Handlungen reflektie
WinwinDenken und Synergien finden. ren können.
Nicht zuletzt wird auch darauf geachtet, „die
Säge zu schärfen“ und genügend Erholung
und Schlaf zu haben, damit die Schulzeit ef
fektiv zum Lernen genützt werden kann. „flexi ist cool. flexi bedeutet
Um die Verhaltensweisen zu Gewohnheiten Klassengemeinschaft. flexi heißt
werden zu lassen, ist es nötig, sie möglichst stark und proaktiv sein. flexi
häufig und regelmäßig in den Alltag einzu bedeutet entscheiden,
bauen. Dabei hilft ein Trick aus dem Manage wie du handelst.“
ment, die sogenannten LEAD Maßnahmen Schülerin, 1. Klasse
(McChesney et al, 2012), die in Abbildung 7,
Seite 20, dargestellt sind. Das sind Verhaltens
weisen, die dabei helfen, gesteckte Ziele zu
erreichen. Die konkreten LEAD Maßnahmen
für die Kinder wurden von den Lehrkräf
ten der Flexi Klassen erstellt. Für jede LEAD
Maßnahme gibt es einen Punkt (z.B. ausge
schlafen in die Schule kommen, die Ziele für
den Tag formuliert haben, die Schulsachen
vor dem Unterricht herrichten, eine große
Aufgabe gleich am Anfang erledigen, proaktiv
für die Klassengemeinschaft handeln, jeman
dem helfen). Durch die spielerische Punkte
jagd werden die Schülerinnen und Schüler
automatisch effektiver.
Das Lernen des „Fachvokabulars“ gehört
beim sozialen Lernen genauso dazu, wie das
Üben und Anwenden. Durch die gemeinsame
Sprache wird die Wirkung noch verstärkt, da
her werden auch die Eltern am Elternabend
kurz in die 7 Habits eingeführt. Die Lehrkräf
te achten auch darauf, alltägliche Vorfälle in
19