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             Flexi-Klasse: Besseres Lernen durch
             Digitalisierung


             Jüngsten Zeitungsmeldungen zufolge erreichen zu wenige Kinder
             die  erforderlichen  Lernziele  der  pflichtschule.  Trotz  zahlreicher
             maßnahmen wie Teamteaching und Förderunterricht erweist es
             sich im regelunterricht oft als schwierig, möglichst alle Kinder
             optimal zu fordern und zu fördern.

             mit  der  Flexi-Klasse  zeigt  die  praxis-Nms  der  pädagogischen
             Hochschule in Graz e inen neuen Ansatz für gelingenden unter-
             richt. seit dem schuljahr 2017/2018 besuchen 23 Kinder die so
             genannte  „Flexible  eingangsstufe“.  2018/2019  wird  es  bereits
             zwei mehrstufige „Flexi-Klassen“ geben. Der Grundgedanke die-
             ser Klassen ist es, dass jedes Kind erfolgreich sein soll, indem es
             in seinem Tempo und individuell unterstützt die Lernziele sicher
             erreicht. Konkret bedeutet das, dass die schülerinnen und schüler
             ein bis drei Jahre für die ersten zwei schuljahre Zeit haben.
                                                                   bis zwölf Kindern, während die anderen schüler und schülerinnen
             Die Kinder durchlaufen in mathematik, Deutsch und englisch eine   frei arbeiten. Die restliche Zeit verbringen die Kinder im Klassen-
             gewisse Anzahl von modulen in flexibel wechselnden Gruppen.   verband. so können alle voneinander lernen. Jedes Kind kann also
             Je nach Fach sind 8-16 module für die beiden Jahre vorgesehen.   individuell, mit mitschülern, die gerade im selben modul arbeiten
             Nachdem alle bestanden wurden, ist der Aufstieg in die 7. schul-  oder schon weiter sind, und mit unterstützung der LehrerInnen
             stufe möglich. Die module können innerhalb eines Jahres erledigt   arbeiten.
             werden, in der vorhergesehenen Zeit von zwei Jahren, oder aber
             das Kind benötigt ein bisschen zusätzliche Zeit und bewältigt den   Der Wechsel von einem in das andere modul erfolgt flexibel, d.h.
             Lernstoff innerhalb von drei Jahren.                  das Kind wird erst dann geprüft, wenn es den Lernstoff verstanden
                                                                   hat und nicht dann, wenn ein schularbeitentermin ansteht. sobald
             Größere Lernerfolge durch kleinere Gruppen            ein modul erledigt ist, wechselt das Kind in das nächste modul.
             Durch  dieses  modell  wird  den  schülerinnen  und  schülern  der   Durch das aufsteigen findet auch ein Lehrerwechsel für die input-
             Druck genommen, man kann sich die Zeit nehmen, die benötigt   phasen statt.
             wird, um den unterrichtstoff sicher zu beherrschen. Der Lehrstoff
             des gesamten moduls ist digital aufbereitet. Für jedes modul gibt
             es wöchentlich geplante Inputphasen von maximal einer schul-
             stunde. Diese erfolgen grundsätzlich in der Kleingruppe mit vier


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