Page 65 - Jahresbericht1718
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Wahlpflichtf Inhaltächer




             Naturwissenschaftliches                               Naturwissenschaftliches
             Experimentieren 3                                     Experimentieren 4


             Wir  beschäftigten  uns  mit  naturwissenschaftlichen  Fragestel-  Das fortgeschrittene Forscherteam der 4. Klassen beschäftigte
             lungen vor allem aus dem Bereich Biologie. Die Bereitschaft zu   sich mit den Fragen: Wie sind sinnesorgane bei Tier und mensch
             „Learning by doing“ und Teamwork, sowie Geduld und Neugierde   gebaut? - Wie wird ein physikalischer umweltreiz aufgenommen?
             waren  notwendige  Voraussetzungen,  um  die  Arbeitsweise  von   - Wie und was „erfährt“ das Gehirn von diesen reizen? Die Jugend-
             Naturwissenschafter/innen kennenzulernen und zu praktizieren.   lichen erlebten in selbstversuchen, dass das Gehirn gelegentlich
             Die planung und Durchführung von experimenten in den Berei-  etwas dazu erfindet, also echte einbildung erzeugt! ein besonde-
             chen Botanik, Humanbiologie, Zoologie und Lebensmittelbiologie   res ereignis war das sezieren von schweineaugen. Die umwand-
             machten genau so viel spaß wie die abschließende Auswertung   lung von reizen in elektrische Impulse von Nervenzellen konnten
             und  Analyse  unserer  Forschungsergebnisse.  Bezaubert  haben   wir im Institut für Zoologie live erleben: eine feine elektrode im
             uns aber nicht nur die großen naturwissenschaftlichen Zusam-  Nervensystem einer Heuschrecke nahm die elektrische entladung
             menhänge, sondern vor allem auch die Welt der mikroorganismen.   einer sehnervenfaser auf. sobald die Jugendlichen ihre Hand am
             staunend betrachteten die schüler die Lebenswelt, die sich in ei-  Auge des Insekts vorbei bewegten, erzeugte die Nervenzelle eine
             nem einzigen Wassertropfen zeigen kann.               dichte Folge von Nervenimpulsen. sie reagierte also auf Bewe-
                                                                   gung im Gesichtsfeld der Heuschrecke, die über Lautsprecher zu
             Höhepunkt  des  schuljahres  war  die  mediendidaktische  umset-  hören waren. Wir besuchten ein zweites mal die universität, um
             zung unserer Forschungsarbeit. Gemeinsam mit den studieren-  die Wahrnehmung und das komplexe Verhalten der Bienen zu un-
             den  der  pädagogischen  Hochschule  und  Herrn  prof.  Wolfgang   tersuchen. Im zweiten Themenblock ging es um die vielfältigen
             Kolleritsch wurde ein Video zum Thema „Das Auge“ gedreht. Aus-  Varianten des Lebens im Wasser: vom kleinsten Heutierchen, über
             gehend von den fachlichen Inhalten über das Drehbuch, bis hin zur   Hydra zu Quallenformen, seeanemonen, räuberischen seesternen
             moderation und Kameraführung lag die Gestaltung vollkommen   und seeigeln. Die entstehung von Korallenriffen und die ursachen
             in den Händen unserer jungen Forscherinnen und Forscher. Dabei   der Korallenbleiche am Great Barrier reef haben uns genauso be-
             wurden anhand der sektion eines Kuhauges Bau und Funktion des   schäftigt wie die Frage, ob die fortschreitende Zerstörung wertvol-
             Auges erklärt und mögliche ursachen von sehfehlern erläutert.   ler meeresräume überhaupt noch aufzuhalten ist.
             unser produkt, auf welches wir sehr stolz sind, kann unter:
             www.radioigel.at/auge nachgesehen werden.             unsere gemeinsame entdeckungsreise führte uns zum Abschluss
                                                                   in saubere Gewässer zurück, zu einer erkundung der Lebewesen
             Das Wahlpflichtfach war ein voller erfolg und wir freuen uns schon   in der mur.  Bei einer Führung durch die Ausstellung „Hotspot mur“
             auf die Herausforderungen in der vierten Klasse.      im Naturkundemuseum Joanneum konnten wir mehr darüber er-
                                                                   fahren.
                                                    Ingrid Dietrich
                                                                                                   Gabriele Trochim-Römer



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