Page 5 - Jahresbericht1920
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CoVid-19




         Corona
         Langsam und leise hat die Krise für unsere Schule begonnen, mit der plötzlichen Erkrankung einer Schülerin, die den Karneval in
         Venedig besucht hat, bevor dort alle Veranstaltungen abgesagt wurden. Wir waren alle so erleichtert, als uns mitgeteilt wurde, dass
         sie nicht an Covid 19 erkrankt war.
         Und bald wurde uns klar, dass diese Krise mit Händewaschen allein nicht vorübergeht. Zwei Lehrpersonen erkrankt, eine wegen
         eines Familienmitglieds in häuslicher Quarantäne, plötzlich war die Krise ganz nah.
         Viele Schüler und Schülerinnen haben am Freitag ihren Spind geräumt und ihre Schulsachen mit nach Hause genommen, aber
         eigentlich dachten wir, dass wir uns am Montag noch sehen würden. Am 16. März dann Stille, nur noch wenige Schüler und Schüle-
         rinnen im Haus, die Dienstbesprechung, bei der das Homeschooling geplant und koordiniert werden sollte, abgesagt.
         Dann ab Dienstag niemand mehr im Haus außer mir und dem Administrationsteam Beatrice Weinzettl und Gernot Schirmbacher.
         Wir planen das Homeschooling, die Kurse auf der Lernplattform werden aufgestockt, erste Online Meetings finden statt. Die Zeit
         bis Ostern überstehen wir locker, Arbeitspakete werden geschnürt, vereinzelt kommen Eltern und Schüler und Schülerinnen noch
         Schulsachen und Tablets abholen, wir nerven alle mit Mails, Anrufen und Umfragen.
         Eine dieser Umfrage unter den Eltern zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Schüler und Schülerinnen finden sich auf
         der Lernplattform gut zurecht, in Online Meetings können sie sich sehen und austauschen, das Feedback der Lehrer/innen ist moti-
         vierend. Wir sind froh, dass digitale Kompetenzen bereits im Unterricht eingeübt wurden und sich alle gut zurechtfinden.

         In der Woche vor Ostern die ersten Kinder wieder im Haus, vereinzelt tauchen sie in der Betreuung auf und werden begrüßt wie VIPs,
         very important persons – sollten wir uns nicht jeden Tag so freundlich begrüßen?
         Und die Unsicherheit, wie lange bleibt die Schule geschlossen? Wie lange noch lernt jede/r allein daheim?  Wie lange noch senden
         die Schüler/innen die Ergebnisse ihrer Arbeit via Handy, Foto, Scan? Die 4a Klasse hat mehr als drei Jahre für ihre Abschlussreise
         nach London gespart und sich bereits perfekt vorbereitet.  Ist die Reise nach London Anfang Mai möglich, soll kostenpflichtig
         storniert werden? Viele Diskussionen am Telefon und online und immer
         noch die Unsicherheit – wie lange dauert das noch?


         Nach Ostern dann endlich der Fahrplan für die Öffnung der Schule, nach
         9 Wochen werden die ersten Schülerinnen und Schüler  in den Präsen-
         zunterricht  zurückkehren.  Was  muss  da  im  Hintergrund  passieren?
         Gruppeneinteilungen,  Beschaffung  von  Schutzmasken,  Desinfekti-
         onsmittel, Desinfektionssäulen, Generalreinigung, neue Stundenpläne,
         Ausarbeitung der Coronaregeln, die die sichere Rückkehr ermöglichen
         sollen, dem Administrationsteam geht die Arbeit nicht aus.
         Klassenkonferenzen, online  natürlich,  damit wir voneinander hören
         können, wie es unseren Schülern und Schülerinnen geht und wie sie
         sich in der Krise bewährt haben. Einige haben erstaunlich gut gearbei-
         tet, daheim mit wenig Ablenkung und elterlicher Nachhilfe. Wir sind er-


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