Page 56 - Jahresbericht 2022-2023
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Verschiedenes Verschiedenes
Theaterbesuch im Next Liberty Morgen ist schöner
Am 23.03. 2023 besuchte die 4F-Klasse die Vorstellung „Unterm „Morgen ist schöner“ – Wir müssen an uns glauben, auch wenn Die Führung durch das Gelände vermittelte ihnen einen authen-
Rad“ im Next Liberty. Vor dem Theaterbesuch haben sich die es sonst keiner macht. Kleine Schritte im Heute können zu einer tischen Einblick in das Leben der Häftlinge und die unmensch-
Schüler*innen im Deutschunterricht intensiv mit dem Thema großen, positiven Veränderung im Morgen führen. Auch, wenn lichen Bedingungen, unter denen sie leiden mussten. Sie sahen
„Leistungsdruck“ auseinandergesetzt und sie haben sich mit wir uns in scheinbar aussichtslosen Situationen im Leben be- die Krematorien, die Klagemauer und die Gedenkstätten, die an
der Frage auseinandergesetzt, welche Faktoren ihnen im Leben finden, können wir schöne Momente schaffen und das Vertrauen die Opfer erinnern. Das Ausmaß des Leidens und die Brutalität,
Druck machen. Sind es Einflüsse von außen oder ist es manch- haben, dass die Zukunft besser werden kann, wenn wir daran die hier stattgefunden haben, sind kaum in Worte zu fassen.
mal auch sogar man selbst? arbeiten – all das hat uns der Autor und Speaker Omar Khir Ala-
Nach einer beeindruckenden und gelungenen Vorstellung hatten nam bei einem Workshop am 25.01.2023 beeindruckend veran- Eindrücke der Schüler*innen:
unsere Schüler*innen sogar noch die Möglichkeit, sich mit den schaulicht. Am Donnerstag haben wir das KZ-Lager Mauthausen besucht und
Schauspielern und einer Theaterpädagogin über das Stück und Nachdem die Schüler*innen ihr Selbst reflektierten und sich mit alle Dinge, die wir dort erfahren haben, waren sehr erschreckend.
ihren eigenen Wünschen und Zielen auseinandersetzten, ent- Ich kann nicht glauben, dass solche ekelhaften und grausamen
standen berührende und interessante Gespräche, die uns viel Dinge passiert sind. Es war eine sehr beschwerende und aufwüh-
über uns selbst und den Umgang mit unserer Umgebung nach- lende Erfahrung. Trotz der grausamen Geschichten, die wir dort
denken ließen. gehört haben, finde ich es sehr wichtig, dass wir das KZ-Lager be-
Hier ein kleiner Ausschnitt vom Feedback der 4f-Schüler*innen: sucht haben und dass es Teile davon noch gibt, sowas abscheulich
Ich habe gelernt, dass es nicht schlecht ist, anders zu sein und es sollte niemals in Vergessenheit geraten und es ist sehr wichtig,
sogar ein Vorteil sein kann. Ich habe auch gelernt, dass Ziele und dass das niemals wieder passiert. Mir bleibt immer noch der Atem
Wünsche zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Man kann sich weg, wenn ich an diesen Ausflug denken muss, ich habe wirklich
alles wünschen, aber man muss sich Ziele setzen und hart daran keine Worte für diese furchtbar Ereignisse.
arbeiten, um sie zu erreichen. (Kalivoda Marie 4a)
(Max)
Mauthausen war in vielerlei Hinsicht eine spannende Erfahrung.
Ich habe von ihm gelernt, dass egal, wie viele Leute dir etwas sa- Einerseits die Tatsache, dass so viele Menschen nur wegen ihres
die Inszenierung auszutauschen. Dadurch erhielten sie einen gen, du alles erreichen kannst. Auch dass er immer das Beste aus Glaubens, Herkunft und Hautfarbe in Massen getötet wurden. An-
Eindruck davon, welche Gedanken, Ideen und Prozesse hinter allem versucht hat zu machen, war mir eine Lehre. Ich habe auch dererseits, dass so viele dieser Verbrecher einfach freigesprochen
einer Theateraufführung stecken und mit wie viel Arbeit sie ver- bemerkt, dass wenn man mit einem Lächeln dasteht, man viel sym- Exkursion nach Mauthausen wurden. Ich finde auch, auch wenn nicht so erschreckend, dass nur
bunden ist. Besonders interessant waren aber auch die Einblicke phytischer rüberkommt. Man hat einen guten ersten Eindruck. Der Besuch von Mauthausen mit beiden vierten Klassen ist eine noch dieser kleine Bruchteil des Originallagers vorhanden ist. Das,
in den Arbeitsalltag und die Probenarbeit, die die Schauspie- (Donia) wichtige und emotionale Erfahrung, die die Schüler*innen nach- was die meisten Spuren bei mir hinterließ, war aber der Raum der
ler*innen gaben. haltig beeindruckt hat. Mauthausen war ein Konzentrationslager 1000 Namen, der weiter in die Gaskammer führte.
Es war ein wirklich eindrucksvoller und interessanter Vormittag „Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, immer positiv zu denken und während des Zweiten Weltkriegs und steht symbolisch für die (Ebner Lorenz 4a)
im Theater! man immer das Beste aus schlechten Situationen machen sollte. Grausamkeit des Holocausts. Der Besuch des Lagers ermöglicht
Mir ist auch aufgefallen, dass ich vor der Übung mit den Fragen nie den Schülern*innen, sich mit der dunklen Vergangenheit ausein- Die Exkursion nach Mauthausen war sehr interessant und ich habe
richtig darüber nachgedacht habe.“ anderzusetzen und die Bedeutung von Toleranz und Menschlich- vieles dazugelernt auch die Ausstellungen und Informationen der
(Lea) keit zu verstehen. Gedenkstätte sind meisterhaft und bieten einen umfassenden
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